Bob Corker, ist seit 2007 rebublikanischer Senator von Tennessee und ist wie Trump in der Immobilienbranche tätig. Seit 2015 ist er der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des US Senats. Im Präsidentschaftswahlkampf wurde er als möglicher Vizepräsident gehandelt.
Mitte August hat er Trump wichtige Charaktereigenschaften abgesprochen: “Der Präsident war bisher nicht fähig, die Stabilität oder etwas von der Kompetenz an den Tag zu legen, die er braucht, um erfolgreich zu sein”
Sen. Corker: Trump hasn't yet "been able to demonstrate the stability nor some of the competence" needed for success https://t.co/eZjjpLhIfR pic.twitter.com/EKNGbnHTOU
— CNN (@CNN) 17. August 2017
Bob Corker hält Trump also für unfähig.
Seine Amtzeit als Senator läuft noch bis Januar 2019, die Wahlen für seinen Posten im Senat gehen im Jahr 2018 über die Bühne. Wahlkämpfe starten in den USA früh und beginnen mit den parteiinterne Vorwahlen und den entsprechenden Vorwahlkämpfe. Corker hat sich entschieden nicht erneut für den Senat zu kandidieren.
Unmittelbar nachdem er dies verkündet hatte, schaltete sich Trump per Twitter ein. Senator Bob Corker habe ihn angebettelt seine Wiederwahlkampagne zu unterstützen. Er habe „NEIN“ gesagt“ und er ist aus dem Rennen ausgestiegen (sagte er könne nicht ohne meine Unterstützung gewinnen). Er wollte Aussenminister werden, aber ich sagte „NEIN DANKE“. Er ist trägt auch die Verantwortung für den furchtbaren Iran-Deal. Daher erwarte ich, dass Corker eine negative Stimme ist und unserer großen Agenda im Wege steht. Hatte nicht den Schneid wieder anzutreten.
Die Original-Tweets dazu:
Senator Bob Corker "begged" me to endorse him for re-election in Tennessee. I said "NO" and he dropped out (said he could not win without…
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 8. Oktober 2017
..my endorsement). He also wanted to be Secretary of State, I said "NO THANKS." He is also largely responsible for the horrendous Iran Deal!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 8. Oktober 2017
…Hence, I would fully expect Corker to be a negative voice and stand in the way of our great agenda. Didn't have the guts to run!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 8. Oktober 2017
Corker antworte Trump dazu auf Twitter:
Es ist eine Schande, dass das Weiße Haus zu einer Kindertagesstätte für Erwachsene geworden ist. Jemand hat heute Morgen offensichtlich seine Schicht verpasst.
Im Original:
It's a shame the White House has become an adult day care center. Someone obviously missed their shift this morning.
— Senator Bob Corker (@SenBobCorker) 8. Oktober 2017
Im späteren Verlauf des Tages wies Corker in einem Interview mit der New York Times die Darstellung Trumps zurück.
Trump habe ihn dazu gedrängt erneut anzutreten und versprochen ihn in diesem Fall zu unterstützen. Er habe sich aber dagegen entschieden. Trump neige zu irrationalen Ausbrüchen und habe als politischer Neuling den Übergang vom Showbusiness nicht bewältigt.
Trump behandele sein Amt wie eine Realtiy-Show mit leichtsinnigen Drohungen gegenüber anderen Ländern, welche die Nation in einen Dritten Weltkrieg führen können (Zur Erinnerung: Trump drohte in seiner UN Rede am 19.09.2017 damit Nordkorea vollkommen zu vernichten).
Corker sagte er sei beunruhigt und jeder, der sich um die Nation sorge, soll beunruhigt sein. Trump stelle ein akutes Risiko dar und eine Clique leitender Beamter sei täglich damit beschäftigt ihn vor seinen eigenen Instinkten zu schützen.
Er wisse ganz sicher, dass jeder einzelne Tag im Weißen Haus, ein Ringen darum sei, Trump unter Kontrolle zu behalten. Es seien vor allem drei Personen, die das Land vor dem Chaos bewahren würden: Außenminister Tillerson, Verteidigungsminister Jim Mattis und der Stabschef des Weißen Hauses John F. Kelly. So lange es Personen wie diese drei gebe, die ihn beruhigen können, wenn er sich aufregt und mit ihm arbeiten bevor eine Entscheidung getroffen wird, sollte uns nach Ansicht von Bob Corker nichts passieren.
Nur leider scheint die Entlassung Tillerson nur noch eine Frage der Zeit. Er wurde zuletzt (am 01.10.) wegen seiner Gesprächsversuche mit Nordkorea öffentlich massiv von Trump kritisiert. Verhandlungen mit dem kleinen Raktenmännlein seien Zeiitverschwendung. Er solle sich die Energie aufheben, man werde tun was getan werden müsse.
…Save your energy Rex, we'll do what has to be done!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 1. Oktober 2017
Und erst am 04.10. musste Tillerson in einer Pressekonferenz abstreiten, dass er habe Ende Juli an Rücktritt gedacht. Zum Gerücht er haben Trump einen „moron“, also einen Idioten bzw. Schwachkopf genannt, wollte er sich nicht äußern.
Dem Gerücht trat dann Trump auf Twitter entgegen. Das sei „Fake News“.
Ob der amerikanische Präsident ein Schwachkopf ist oder nicht, kann uns ja eigentlich egal sein. Ob es einen Atomkrieg mit Nordkorea (der sich theoretisch auch auf China ausweiten kann) gibt, kann uns nicht egal sein.
Am Freitag, dem 06.10. sprach Trump bei einem Fototermin mit Militärs vor Journalisten nebulös von der Ruhe vor dem Sturm. Siehe:
Tags darauf twitterte Trump:
Die Präsidenten und ihre Verwaltungen sprechen seit 25 Jahren mit Nordkorea, haben Vereinbarungen getroffen und gewaltige Geldbeträge gezahlt. Hat nicht funktioniert, Verträge verletzt, bevor die Tinte trocken war, lässt die US-Verhandlungsführer wie Narren aussehen. Tut mir leid, aber nur eines wird funktionieren!
Presidents and their administrations have been talking to North Korea for 25 years, agreements made and massive amounts of money paid……
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 7. Oktober 2017
…hasn't worked, agreements violated before the ink was dry, makings fools of U.S. negotiators. Sorry, but only one thing will work!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 7. Oktober 2017
Wenn nur „eins“ funktionieren wird und Diplomatie Zeitverschwendung ist, bleiben nicht mehr allzu viele Optionen.
Am selben Tag an dem sich Corker besorgt über einen drohenden Dritten Weltkrieg äußerte, meldete sich auch Kim Jong Un zu Wort und verteidigte sein Atomwaffenprogramm als „mächtige Abschreckung“.
Das wirkt ein wenig so als ginge Kim Jong Un inzwischen dann vielleicht doch ein wenig der Arsch auf Grundeis.
Die Rhetorik Trumps übertrifft inzwischen alles, was von George W. Bush zu hören war, bevor er ab dem 07.10.2001 den Taliban in Afghanistan den Krieg erklärte (Kriegsgrund: Terroranschläge vom 11.09.2001) und dann ab dem 20.03.2002 den 3. Golfkrieg begann (Kriegsgrund: die angebliche Bedrohung durch erfundene irakische Massenvernichtungswaffen) und die gesamte Region damit bis heute ins Chaos stieß, inklusive ISIS als Spätfolge.
Auch Saddam Hussein ging kurz vor dem 3. Golfkrieg der Arsch auf Grundeis. Am Ergebnis hat das nichts geändert. Und dummerweise sind die Massenvernichtungswaffen in Nordkorea nicht mal eingebildet.
Quellen und Artikel zum Thema
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